Das spezielle Tapematerial hat Einfluss auf den Spannungszustand der Muskulatur.
Kinesio-Taping ist eine neue, die vorhandenen Behandlungstechniken unterstützende Anwendung fast aller Erkrankungen am Stütz- und Bewegungsapparat. Sie unterscheidet sich grundsätzlich von den bisher bekannten Methoden des Bandagierens und Verbindens. Kinesio-Taping wirkt ergänzend zu den existierenden Behandlungstechniken, wie zum Beispiel Massagen, manuelle Therapie, Lymphdrainage und Krankengymnastik.
Die Kinesio-Tape-Methode wurde von dem japanischen Chiropraktiker und Kinesiologen Kenzo Kase vor 20 Jahren entwickelt. Anfang der neunziger führte Kase die Methode in Europa und in den Vereinigten Staaten ein. Heute wird sie bereits von vielen Physiotherapeuten, Krankengymnasten, Diplomsportlehrern und Ärzten genutzt.
Kinesio-Tape besteht aus Baumwolle und hat eine 100%-ige Acrylklebebeschichtung, die wärmeempfindlich ist. Kinesio-Tape hat etwa die Stärke und das Gewicht der Haut und ist bis zu 140% dehnbar. Kinesio-Tape ist luft- und wasserdurchlässig, ist aber wasserbeständig und somit mehrere Tage tragbar, ohne negative Hautreaktionen hervorzurufen oder Klebereste nach der Entfernung zu hinterlassen.
Kinesio-Tape unterstützt alle Behandlungstechniken, da Einfluss auf die Verbesserung der Muskelfunktion, eine Aktivierung des Lymphsystemes, eine Aktivierung des endogenen, analgetischen Systems und eine Unterstützung der Gelenkfunktion festzustellen ist.
Die Wirkung auf die Muskelfunktion, auf die Aktivierung des Lymphsystemes und auf die Aktivierung des endogenen, analgetischen Systems liegt darin, daß man Kinesio-Tape ungedehnt auf vorgedehnte Muskel- bzw. Hautareale klebt.
Durch Entspannung der Muskel- bzw. Hautareale kommt es zu einer Abhebung der oberen Hautschicht gegen untere Hautschichten bzw. Fascien. Dadurch entstehen Convolutions, so daß z.B. Lymphödeme besser abfließen können. Ebenso hat man Einfluss auf den Muskeltonns (Kleberichtung von Ursprung zu Ansatz eines Muskels = tonisierende Wirkung; Kleberichtung von Ansatz zu Ursprung eines Muskels = detonisierende Wirkung) und auf die Aktivierung des endogenen, analgetischen Systems.
Das vorgedehnte Kinesio-Tape setzt man bei Gelenkstabilisierenden bzw. bei Ligamenttechniken ein. Auch bei dieser Technik bleibt die mögliche, volle Beweglichkeit erhalten. Man mobilisiert und unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers. Der hohe Tragekomfort und die nicht immobilisierende Technik kommen dem Patienten sehr entgegen und verkürzen die Rehabilitationszeiten.
Indikationen für die Kinesio-Tape-Methode